Duncker Oberschule
J.H.A. Duncker Oberschule
Leben mit dem Usher - Syndrom Herr Marcell Feldmann berichtet aus seinem Leben mit dieser Krankheit
Im Rahmen des Berufsfeldunterrichtes "Optik" haben wir Herrn Marcell Feldmann im Januar begrüßen dürfen. Herr Feldmann ist 42 Jahre alt und lebt in der Region Rathenow. Er ist Stellvertreter des Blinden - und Sehbehindertenverbandes Westhavelland der BG Rathenow und leitet einen Selbsthilfegruppe zum Usher Syndrom in Berlin/ Brandenburg. Beruflich war er vor seiner Erkrankung als Reporter unterwegs und hat viel von der Welt gesehen. Er selbst ist an Usher erkrankt und aus diesem Grund hat uns Frau Brandstäter die Möglichkeit gegeben im Unterricht persönlich mit sehbehinderten Menschen in Kontakt zu treten. Als wir den Unterrichtsraum betretet haben und Herrn Feldmann uns begrüßte, wollten wir es nicht glauben, dass dieser groß gewachsene schlanke junge Mann, mit dieser Krankheit lebt. Sehr lebendig begann er seinen Vortrag zu seiner Krankheit. Diese bedeutet, dass er gleichzeitig Augenlicht und das Hörvermögen verliert. Er wird blind und gehörlos gleichzeitig. Nach diesen Worten wurde es merkwürdig still unter uns Schülern viele haben in diesem Moment des Vortrages ihre Augen geschlossen und ein Teil versuchte sogar gleichzeitig ihr Gehör mit den Handflächen zu dämpfen. Allein diese kurze Zeit der Vorstellung ließ bei vielen Gänsehaut über den Körper laufen. Marcell so wie er auch genannt werden wollte, schilderte uns wie wir uns vorstellen können was sein eigens Sehvermögen zur Zeit noch ist. Er sagte:" ich sehe nur noch kleine Ausschnitte in Form von Löchern und diese werden immer kleiner dazu kommt der Hörverlust". Derzeit helfen ihm sehr gute Hörgeräte. Gut 4 Jahr lebe er jetzt mit dieser Krankheit, seine positive Lebenseinstellung und das Akzeptieren dieser Krankheit habe ihn wieder seinen Lebensmut gegeben. Es nütze nichts, den Kopf in den Sand zu stecken, es gibt sehr gute Hilfsmittel um den Blinden- und Sehbehinderten das tägliche Leben zu erleichtern. Seine Reisen durch die Welt kann er leider nicht mehr unternehmen. Er musste sein Haus behindertengerecht umbauen lassen und lernen mit Hilfsmitteln sich in der Öffentlichkeit zurecht zu finden dazu zählt auch das Fahren mit der Bahn. Er weiß, dass er in wenigen Jahren voll erblindet und taub sein wird. Dann ist es ihm hilfreich wenn er sich heute schon entsprechend mit Hilfsmitteln anfreundet. Sein Vortrag war sehr anschaulich wie er sein Leben mit Usher meistert. Der Teil 2 seines Besuches galt es, mit uns praktische Übungen durchzuführen. Wir bekamen alle eine Schlafbrille auf, um zu sehen, wie es sich anfühlt nichts zu sehen. Zusätzlich wurden wir mit einem Blindenstock ausgerüstet und nun durften wir unser Schulhaus erkunden. Damit niemand die Treppe herunter stürzt arbeiteten wir in Gruppen. Ein Schüler begleitete den Schüler der mit Schlafbrille und Blindenstock ausgerüstet war. Einige unserer Mitschüler haben nach kurzer Zeit das Experiment aufgegeben. Sie waren froh ihr Augenlicht zu 100 % zu haben. Für uns alle waren diese Unterrichtsstunden sehr informativ und interessant Viele respektieren das Leben eines Blinden und Sehbehinderten jetzt von einer anderen Seite. Wenn wir jetzt an einer Jacke eines Menschen das Blindenzeichen sehen, werden wir Hilfe anbieten so zum Beispiel beim Überqueren der Straße.
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